Ich bitte um Verständnis, dass es hier lange keine Neuigkeiten über unseren Wurf gab. Aber wenn es nicht so läuft wie geplant, sind die Prioritäten eben anders gelagert. Und es dauert eine Weile, das Erlebte zu verarbeiten...
Wir erinnern uns, Peppi war hochträchtig und hatte einen schönen runden Welpenbauch. Es schien ein größerer Wurf zu werden. Letzten Dienstag allerdings ein Warnzeichen: dunkelgrüner Schleim deutete auf eine Plazentaablösung hin. Die ersten Anzeichen der Geburt setzten ein. Unser Tierarzt des Vertrauens war gerade an diesem Tag mit seinem eigenen Hund in einer Tierklinik und so fuhren wir zur Vertretung. Das Ultraschall zeigte, dass der vordere Welpe falsch herum lag und kein Herzschlag zu finden war. Eine Indikation für einen Kaiserschnitt.
Es war erst der 58. Tag ab dem ersten Deckdatum gerechnet, also noch sehr früh für die kleinen Würmchen. Schnell lagen 7 kleine leblose Körper vor Marco und mir und wir rubbelten und putzten sie, so gut wir konnten. Insgesamt kämpften wir zwei Stunden um die Minis, drei davon überlebten aber leider nicht. Sie wollten einfach nicht richtig atmen, obwohl der Herzschlag anfangs kräftig war.
Mit dem toten Welpen im Mutterleib haben wir 4 Welpen, 2 Jungs und 2 Mädels, an diesem Tag verloren. Ein schreckliches Erlebnis für jeden Züchter!
Im Nachhinein mussten wir für uns feststellen, dass die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kaiserschnitt nicht optimal waren. Ein anderes Mal- was hoffentlich nicht eintritt- sind wir schlauer und nehmen andere Wege in Kauf. Schade nur, dass 3 der Welpen dies mit ihrem Leben bezahlen mussten...
Zuhause angekommen versorgten wir Peppi und die 4 kleinen Rüden so gut wir konnten. Peppi war noch sehr von der Narkose benommen und so mussten wir die Wurfkiste bewachen. Sie hätte den Kleinen nichts getan, ist aber in einen regelrechten "Leckwahn" verfallen. Nach etwa 24 Stunden hat sich das aber alles gelegt und sie war eine sehr fürsorgliche Mutter, so wie wir es von ihr gewohnt waren. Die erste Nacht kämpften wir auch noch um das Überleben des einen kleinen Jungen, der noch sehr schwer atmete und nur schwer zum Saufen zu motivieren war. Aber auch da ging es nach der Nacht endlich bergauf.
Bedingt durch den Kaiserschnitt kam Peppis Milchproduktion nur schwer in Gang und so nahmen alle Welpen erstmal ab. Am ersten Tag ist das ja noch nicht ungewöhnlich. Nachdem aber 2 der Kleinen auch am zweiten Tag noch an Gewicht verloren, stellten wir uns auf zusätzliche Welpenmilchernährung ein und gaben alle 2-3 Stunden die Flasche.
Auch Uli und Franzi haben bei einem Welpenbesuch mit geholfen.
Mit der Zeit nahmen die Würmer gut zu und die Gewichte haben sich eingepegelt. Allerdings machten wir uns nun über eine andere Entwicklung Sorgen. Einer der Welpen hatte etwa 2 Tage nach der Geburt ein blaues Beinchen bekommen. Dies veränderte sich sehr schnell und wurde lila, sodass wir alle auf ein Hämatom tippten. Gleichzeitig verdickte sich das Sprunggelenk. Mit Fotos, die ich hier nicht einstellen möchte, habe ich mich mehrmals täglich mit erfahrenen Züchtern ausgetauscht. Die Tierärzte wussten auch keinen Rat und haben auf Abwarten plädiert. Danke hier nochmal an Anneliese und Angela, die mir sehr weitergeholfen haben!
Doch es sollte nicht sein. Nach knapp einer Woche ist der Fuß abgestorben und wir haben uns schweren Herzens entschieden, den kleinen tapferen Mann zu seinen Geschwistern in den Hundehimmel zu schicken. Dort kann er nun mit ihnen und seinen vier gesunden Beinchen um die Wette laufen...
Die Ursache ist uns unbekannt. Wir gehen von einer Verletzung aus, die er entweder durch die Enge im Mutterleib und einer damit verbundenen Fehllagerung erlitten hat, oder die bei der Operation entstanden ist.
Wir möchten den kleinen Mann so in Erinnerung behalten, wie wir ihn fast eine Woche in seinem viel zu kurzem Leben begleiten durften:
Nach diesem weiteren Schock fiel es uns zuerst sehr schwer, positiv zu denken. Doch die anderen drei Buben entwickeln sich nun wirklich prima und helfen über den Verlust hinweg. Sie nehmen täglich gut zu, brauchen keine Unterstützung mehr und sind über den Berg, wie man so schön sagt.
Auch der kleine Gimli, der nur 260 g bei seiner Geburt wog und nach zwei Tagen nochmal 60 g abgenommen hat, ist auf einem guten Weg. Der Kleine hatte aber auch von Anfang an einen enormen Lebenswillen und war der agilste von allen.
Gimli- eine Handvoll Hund